Der Verein "Tierschutz Region Thun"

Mitglieder

Der Verein zählt aktuell (2024) 

rund 700 Mitglieder 

 

 

 

Unsere Ehrenmitglieder

Herr Dr. med. vet. Max Schiffmann, Steffisburg 

Frau Marianne Staub, Thun

 


Name, Sitz und Zweck

Art. 1 Name, Sitz


Unter dem Namen „Tierschutz Region Thun“ besteht ein Verein im Sinne von Art. 60 ff ZGB mit Sitz in Thun. Er ist im Amtsbezirk Thun und einzelnen an das Amt Thun angrenzende Gemeinden tätig.

Art. 2 Zweck

Der „Tierschutz Region Thun“ bezweckt die Förderung aller Anliegen des Tierschutzes, insbesondere

•               die Bewahrung der Tiere vor leid- und qualvollen Einwirkungen

•               die Unterstützung der Bestrebungen zur Verbesserung der Tierhaltung

•               die Aufklärung der Bevölkerung, insbesondere der Jugend, über den artgemässen
                 Umgang mit Tieren

•               die vertragliche Zusammenarbeit mit Tierheimen oder die Führung eines eigenen Heimes
                 als Tierauffangstation

•               die Information der Mitglieder und die Öffentlichkeitsarbeit

•               die Zusammenarbeit mit den für den Tierschutz zuständigen kantonalen und
                 kommunalen Behörden

•               die Unterstützung politischer Vorstösse in den Belangen des Tierschutzes und die Mitwirkung
                bei der Ausarbeitung der Gesetzgebung, die den Schutz und die Erhaltung von Tieren betrifft.

 

Statutenten 2009 als PDF hier...


Unser Zuständigkeitsgebiet

Die Geschichte

Geschichte des Tierschutzvereins Thun und Umgebung 1887 – 1995


Kurzfassung der Chronik von Dr. med. vet. Ueli Flückiger

Unter dem Motto „Rechte der Tiere und Verpflichtungen des Menschen“ haben sich bis 28. Mai 1887 „80 Subscribenten zum Zwecke der Konstituierung eines Vorstandes des Thierschutzvereins Thun» gemeldet. Erster Präsident war Polizeiinspektor Schmied mit dem Auftrag, den Vorstand selbst zu ergänzen (7-9 Mitglieder), und es folgten gleich mehrere Vorstandssitzungen.

1891 beschloss der Vorstand, für Anzeigen von Tierquälerei, die eine richterliche Bestrafung zur Folge hatten, eine Gratifikation von Fr. 3.- an den betreffenden Polizeiangestellten zu entrichten. Solche Anzeigen ergingen im Jahr 1891 dreissig.

Von 1897 bis 1912 fehlen Protokolle. Nur die Kassenberichte sind vorhanden.

1913 hat der TSV eine Intervention wegen Schneckenzucht- und Tötung verlangt.

Es wird die schlechte Beteiligung der Mitglieder an den Hauptversammlungen beklagt:  Meist bloss 5-7 Mitglieder anwesend!

Permanente Klagen und auch Verurteilungen betrafen «das stundenlange Stehenlassen von Pferden vor den  Wirtschaften.

1919 war die Vivisektionsfrage bereits aktuell, und es gab einen "Verein gegen die medizinische Tierfolter“, finanziell zeitweise auch vom TSV Thun unterstützt.

Von 1912 bis 1937 wird ein separates Heft "Verzeichnis der Personen, die wegen Tierquälerei und dergleichen richterlich verurteilt worden sind“ geführt.

1920 gab es ein neues Polizeireglement;

u.a. Art. 62:

„Hunde dürfen von nachts 10 Uhr bis morgens 5 Uhr nicht frei auf der Strasse laufen gelassen werden. Die Polizei ist befugt, solche Hunde einzufangen.“

1921 aus dem Vorstandsprotokoll:

"Die Behörden, das Volk und auch die Landwirtschaft haben wenig Interesse für den Tierschutz. An der Bauernsame hat man keinen Halt; sie sind oft die grössten Schinder.“

1925 wird der Gewinnung von Froschschenkeln der Kampf angesagt.

In den Jahren 1920 - 1935 wurden die selbständigen Sektionen im Oberland Saanen/Gstaad und Frutigen gegründet. Für Interlaken mussten mehrere Anläufe genommen werden.

Ein besonderes Anliegen war jahrzehntelang das Verteilen des Tierschutzkalenders an die Schulen. In unermüdlichem Einsatz haben Vorstandsmitglieder z. T. zu Fuss oder per Velo, später per Auto, diese Verteilung von bis zu 5500 Kalendern vorgenommen.

Eine weitere Aktivität des TSV wir das Aufstellen von Tierschutztafeln aus Eichenholz „Schützet die Tiere“ an gut sichtbaren Orten im Amt Thun.

Von 1937-1953 war W. Ursenbacher Sekretär /Kassier und nachher noch bis 1973 im Vorstand! Diese Aera war gekennzeichnet durch peinlich genaue Protokollierung der Versammlungen und Sitzungen (von jetzt an mit Schreibmaschine).

Die meisten Tierschutzfälle wurden entweder direkt oder zusammen mit der Ortspolizei schriftlich erledigt, oft ohne Einschaltung des Kantonstierarztes und mit eigener Nachkontrolle der Fälle, wobei sich die Polizei sehr kooperativ zeigte.

An der HV 1941 stellte der Präsident fest:

«Der TV sieht seine Pflichterfüllung nicht einzig darin, dass er Tierquälereifälle zur Anzeige bringt. Er ist ebenso bedacht, dass durch Erziehung der Jugend und Belehrung der Erwachsenen die Vergehen gegen die Tierwelt nach und nach verschwinden.»

1951: «Wegen Dauerabsenz von 3 Vorstandsmitgliedern (hohes Alter, Arbeitsüberlastung) ist der Vorstand in seiner Aktionsfähigkeit bedroht.»

1953: Verbot des Hundemarktes in Thun und eidgenössisches «Verbot der Hunde-schlächterei und Handel mit Hunde- und Katzenfleisch.

Viel Zeit wurde für die Ausarbeitung des neuen eidgenössischen Tierschutzgesetzes aufgewendet. Besondere Diskussionen löste die Frage des Schächtverbotes aus.

In den 80er Jahren waren folgende Schwerpunkte aktuell:

Bildung von Arbeitsgruppen (Jugendtierschutz, Ferienpass),

Behandlung des kant. bern. Tierschutzgesetzes und Beschränkung der Tierversuche auf ein Minimum. (Eidg. Initiative «Weg vom Tierversuch“),

Möglichkeiten von Auffangstationen für Hunde und Katzen, in Verbindung mit Tierheimen (Findeltiere),

Besprechungen mit Kantons- und Stadtpolizei über Aufgabenteilung und Kompetenzen bei Tierschutzfällen.

Ab 1983 übernahm Marianne Staub das Präsidium bis zum Jahre 1994. Aufgrund ihrer Wahl zur Präsidentin des Schweizer Tierschutzes demissionierte sie als Präsidentin. In diese Ära fällt: knüpfen von Fäden zu kantonalen und städtischen Behörden.

1990 bis heute

Dank der grossen Mitgliederzahl und dank grosszügiger Spenden und Legate wird dem TSV ermöglicht, Beiträge an alljährliche Katzen-Kastrationsaktionen, an Impfungen und an Behandlungskosten spezieller Fälle zu leisten. Ebenfalls konnten Verträge mit privaten Tierheimen für Findeltiere abgeschlossen werden, so dass für Platzierungen keine Zeitnot entsteht.

Der Blick zurück im Jahre 2012  Beat Haldimann

1996 wurde Frau Beatrice Tschan zur Präsidentin gewählt. Der an der Hauptversammlung gezeigte Film über die unkontrollierte Vermehrung von Katzen fand grosse Beachtung—leider nur in Tierschutzkreisen.

Es wurde eine Aktion zur Kastration von Katzen durchgeführt.

Frau Marianne Staub ist zum Ehrenmitglied des Vereins gewählt worden.

1999 wurden im März und Oktober Standaktionen in der Thuner Innenstadt durchgeführt.

Frau Tschan demissionierte als Präsidentin. Neu gewählt wurde Herr Hans Schindler.

Herr Dr. vet. Max Schiffmann erhielt eine Ausnahmebewilligung für das Halten von Igeln.

Das Jahr 2000 war bestimmt durch die Diskussion über die sogenannten Kampfhunde.

Damit im Zusammenhang wurde die Forderung nach einer Meldepflicht für Bisswunden und der Einführung der Chippflicht erhoben.

Der STS veröffentlichte seine Stellungnahme zur Kampfhundeproblematik.

Unser Verein eröffnete seine eigene Seite im Internet.

Die Hauptversammlung war ein Grosserfolg: mehr als 300 Personen folgten den Ausführungen des Katzenforschers Dennis. C. Turner im Saal des Freienhof in Thun.

Ein Thema wurde in den Herbstmitteilungen besonders behandelt: „der Luchs als gefährlicher Wilddieb“.

Im Jahr 2004 wurde die in einzelnen Kantonen bestehende Chippflicht für Hunde durch die Änderung des Tierseuchengesetzes landesweit eingeführt – leider nicht für Katzen.

2005 richtete unser Verein einen offenen Brief an Frau Regierungsrätin Zölch zum Protest gegen die Vergiftungsaktion von Krähen.

In den Mitteilungen wurde an die Leser appelliert, den Tierschutz auch beim Einkaufen zu beachten, weil immer mehr Billiganbieter sich auf dem Schweizerischen Nahrungsmittelmarkt tummeln – das gilt noch heute!

Im Februar 2006 trat Herr Hans Schindler als Präsident zurück. Herr Dr. Max Schiffmann musste sein Aufgabe ad Interim übernehmen.

Ein Thema der Mitteilungen war: „Falsch verstandene Tierliebe am Beispiel der Igel“.

Im November wurde Vorstandsbeisitzer Peter Siegenthaler neu in den Gemeinderat

Thun gewählt.

Das aktuelle Thema war: „Weshalb wir einen Kantonalen Tierschutzanwalt benötigen“.

In den Mitteilungen 2007: „Der neue Präsident Beat Haldimann hat das Wort“.

Der TST war im November an der Neuland Ausstellung vertreten.

Nach Aufrufen, sich als aktive Helfer zu melden, wurden verschiedene Informationsabende über die Aufgaben mit unterschiedlicher Beteiligung durchgeführt.

Das Thema des neuen Vizepräsidenten Peter Siegenthaler war: „Bitte Tauben nicht füttern!“

2008 wurde zum Jahr des Hundes erklärt. Es wurden Kastrationen von Hunden mitfinanziert. Gegen nicht geschulte „gewerbsmässige“ Hinterhofzüchter wurde klar Stellung bezogen.

2009 das Jahr der Nutztiere.

Bei Familie Salzmann im Moos bei Schwarzenegg wurde die Auffangstation für Hunde eingerichtet.

Der Bauernhofpreis für gute Haltung von Nutztieren wurde ausgeschrieben.

Der Jugendtierschutz führte einen „Eseltag“ und einen Besuch bei den Rettungshunden durch.

2010 war das Jahr der Katze.

Wir haben ein Inserat für die Einsetzung eines Tierschutzanwalts auf unserer Website veröffentlicht und waren an einem Stand in der Innerstadt präsent. Viele Bürger haben den Unterschied zwischen materiellem Recht und Vollzug nicht begriffen und so ging die Initiative am 7. März bachab.

Der zweite Bauernhofpreis für Katz und Hund wurde ausgeschrieben.

Der Dachverband hat drei Fachveranstaltungen zum Vollzug des Tierschutzgesetzes für Fachstellen und Gemeinden mit guter Beteiligung durchgeführt.

Der Tierschutz Region Thun hat vom Schweizerischen Tierschutz einen ISA Wildretter übernommen und diesen nach einer gemeinsamen Ausbildung mit den Jägern der Region zum Einsatz gebracht.

2011 das Jahr der Kaninchen.

Die  Auffangstation Moos bei Schwarzenegg wurde im März mit geladenen Gästen aus Kanton und Gemeinden eingeweiht.

Herr Dr. vet. Max Schiffmann wurde nach seinem Rücktritt aus dem Vorstand zum Ehrenmitglied ernannt.

Die Tierärztinnen Frau Monika Benninger und Frau Daniela Scheffel wurden zu neuen Mitgliedern des Vorstandes gewählt.

Dem Bauernhofpreis wurde kein grosses Interesse zuteil. Er ist im Jahr 2012 durch einen allgemeinen Tierschutzpreis abgelöst worden, der an Ruedi Schmid vergeben worden ist.